
August Kaiser
Schützenstraße 17
Stolperstein-Geschichten in Krefeld
Als homosexuell verfolgt und entrechtet
August Kaiser wurde am 07.02.1889 in Dülken/Viersen geboren. Der Ingenieur wohnte von 1929-32 und 1936-41 in Krefeld-Uerdingen, zuletzt in der Schützenstr. 17.
Er wurde am 20.11.1941 aufgrund von Verstößen gegen § 175 RStGB verhaftet und, obwohl ohne Vorstrafen, am 08.05.1943 vom LG Krefeld zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus + „Entmannung“ verurteilt. Der Umstand, dass ihm 4 Monate U-Haft angerechnet wurden, kann bedeuten, dass er geständig war.
Da er als „nicht moorfähig“ eingestuft wurde kam er nicht in eines der „Moorlager“ im Emsland, sondern am 27.05.1942 in das Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen. Hier war er einer von 25 „175ern“.
Als „gefährlicher Gewohnheitsverbrecher“ registriert, wurde er gezwungen zwischen der „freiwilligen“ Kastration und einer an die Haft anschließende Sicherungsverwahrung zu wählen. Er wurde am 23.06.1942 kastriert.
Am 24.01.1944 verstarb er. Als Grund machte das Zuchthaus „Herzmuskelschwäche“, das Standesamt Remscheid „hochgradige allgemeine Körper-schwäche“ aus. Sollte eine dieser Beschreibungen zutreffen, könnte dies eine Folge der Kastration gewesen sein. Er war einer von 111 Häftlingen in Remscheid-Lüttringhausen, die während der Haft verstarben.
Foto: Jürgen Wenke
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