Rudolf Hirsch, KPD-Mitglied und Jude, wurde am 28. Februar 1933, einen Tag nach dem Reichstagsbrand in seinem Schuhgeschäft an der Hochstraße 130 von der SS überfallen. Das war nur der Auftakt verschiedenster Repressalien, die in letztlich in Emigration und zur Aufgabe seines Geschäfts zwangen. Die Schicksale von Rudolf Hirsch und anderen jüdischen Kaufleuten und Geschäften, während der Zeit des Nationalsozialismus, lassen sich nun mit einem Audiowalk durch das Krefelder Stadtzentrum nachvollziehen. Der Rundgang führt von der Hochstraße die Rheinstraße hinunter, dann über die Königsstraße und die St.-Anton-Straße wieder zurück zur Friedrichstraße zu verschiedenen prominenten Stellen der sogenannten Arisierung. An vier verschiedenen Stationen wird, eingesprochen durch die Schauspielerin Parissa Golestani und den Schauspieler Angelo Enghausen-Micaela, auf die einzelnen persönlichen Geschichten, die geprägt sind von Verdrängung, Vertreibung und Enteignung, eingegangen. Begleitet und untermauert werden diese von verschiedenen thematischen Strängen. Grundlage für den Walk bildete dabei die Studie „… doch nicht bei uns in Krefeld!“ der Krefelder Historikerin und Schriftführerin des Villa Merländer-Vereins Dr. Claudia Flümann.