Schaulustige sehen zu, wie eine Frau einen Laden verlässt, nachdem sie den nationalsozialistischen Boykott jüdischer Geschäfte gebrochen hat. Niedersächsisches Landesarchiv, Standort Aurich

Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand

Ausstellung des United States Holocaust Memorial Museum

Eröffnung 26. März, 17 Uhr (online)

Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand befasst sich mit einer der zentralen Fragen zum Holocaust: Wie war der Holocaust möglich? Die zentrale Rolle von Adolf Hitler und anderer nationalsozialistischer Führer ist unbestreitbar, aber sie waren von unzähligen anderen abhängig. Welche Rolle spielten die gewöhnlichen Menschen? Warum haben so Viele die Verbrechen der Nationalsozialisten unterstützt oder geschwiegen? Warum haben so Wenige den Opfern geholfen? Die Erkenntnis, dass der Holocaust möglich wurde, weil Menschen in Deutschland und ganz Europa aus verschiedenen Gründen motiviert waren, dem Völkermord zuzustimmen oder daran mitzuwirken, ist entscheidend, um Lehren aus dem Holocaust zu ziehen. Der Holocaust erinnert uns daran, dass das Undenkbare immer möglich ist. Es erinnert uns auch daran, dass Individuen mehr Macht haben, als sie vielleicht wissen – zum Guten oder zum Schlechten. Das United States Holocaust Memorial Museum hofft, dass diese Ausstellung dazu inspiriert, über eigene Einflussmöglichkeiten für eine bessere Zukunft nachzudenken.

Aufgrund der Coronaschutzverordnung und des aktuellen Inzidenzwertes ist dei Ausstellung ab sofort egschlossen. Am Donnerstag, den 22.4. um 19:00 Uhr bieten wir eine digitale Führung durch die Ausstellung an – Anmeldung unter sandra.franz@krefeld.de 

Vortrag Samuel Salzborn, Antisemitismusbeauftragter Berlin: „Alles Opfer, keine Täter? Die Shoah in der deutschen Erinnerung“

31.03., 19.00 Uhr

Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der Shoah galt lange als bundes-deutsche Erfolgsgeschichte. Dabei wird die Geschichte der Schuld- und Erinnerungsabwehr, der Täter-Opfer-Umkehr, der Selbststilisierung als Opfer und der antisemitischen Projektion ausgeblendet, die die deutsche Gesellschaft nachhaltig geprägt haben. Samuel Salzborn ist apl. Professor für Politikwissenschaft an der Uni Gießen und Ansprechpartner des Landes Berlin zu Antisemitismus.

Aufgrund der Coronaschutzverordnung ist die Teilnahme am Vortrag ausschließlich  Online Möglich. Gerne schicken wir Ihnen den Link nach Ihrer Anmeldung zu. Die Anmeldung ist für Sie kostenfrei.

Anmeldung Online-Vortrag: Samuel Salzborn

Vortrag Dr. Imke Hansen (Lüneburg), „Hinter den Kulissen des Gedenkens. Das Symbol Auschwitz-Birkenau in Geschichtspolitik und Gedenkstätte 1945-2010"

08.04., 19.30 Uhr

Mehr als zwei Millionen Menschen besuchen mittlerweile jährlich die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Das Interesse an jenem Ort wächst stetig, während andere Vernichtungslager wie Sobibor oder Treblinka in Vergessenheit geraten.

Der Begriff Auschwitz ist, genau wie das Bild des Tores von Birkenau, zum allgemein erkennbaren Symbol für den Holocaust geworden. Doch wie hat sich diese Bedeutung entwickelt? Was geschieht hinter den Fassaden der Gedenkstätte? Welche Kontroversen und Dogmen prägen das Gedenken in und an Auschwitz-Birkenau?

Die Historikerin Dr. Imke Hansen spezialisiert sich auf interdisziplinäre Gewaltforschung, im Besonderen auf die Repräsentation von Gewalterfahrung.

Aufgrund der Coronaschutzverordnung ist die Teilnahme am Vortrag ausschließlich  Online Möglich. Gerne schicken wir Ihnen den Link nach Ihrer Anmeldung zu. Die Anmeldung ist für Sie kostenfrei.

Anmeldung Online-Vortrag: Dr. Imke Hansen

Vortrag Matthias Küntzel:
„Nazis und der Nahe Osten: Wie der islamische Antisemitismus entstand“

20. April, 19.30 Uhr

1937 kam mit der Broschüre „Islam und Judentum“ eine neue Form von Judenhass in die Welt: der islamische Antisemitismus. Die Nationalsozialisten taten alles, um diese neue Hassbotschaft mithilfe ihrer arabischsprachigen Radiopropaganda zu verankern. Das Buch beleuchtet dieses bislang unbekannte Kapitel deutscher Vergangenheit. Es präsentiert neue Archivfunde, die belegen, wie sich das Judenbild im Islam zwischen 1937 und 1948 unter dem Einfluss dieser Propaganda und sonstiger Nazi-Aktivitäten veränderte. Dieser neue Blick auf die Nahostgeschichte ermöglicht eine präzisere Beurteilung der Gegenwart: Was genau ist „islamischer Antisemitismus“? Wie tritt er gegenwärtig in Deutschland und Frankreich in Erscheinung? Was macht ihn besonders gefährlich? Erst wenn wir begreifen, wie stark die moderne Nahostgeschichte von den Nachwirkungen des Nationalsozialismus geprägt ist, werden wir den Judenhass in dieser Region und dessen Echo unter Muslimen in Europa richtig deuten und adäquate Gegenmaßnahmen entwickeln können.

Aufgrund der Coronaschutzverordnung ist die Teilnahme am Vortrag ausschließlich  Online Möglich. Gerne schicken wir Ihnen den Link nach Ihrer Anmeldung zu. Die Anmeldung ist für Sie kostenfrei.

Anmeldung Online-Vortrag: Matthias Küntzel

Digitale Führungen durch die Sonderausstellung

17. April, 13:000 Uhr und 22. April 19:00 Uhr

Sandra franz, Leiterin der NS-Dokumentationsstelle Krefeld, erläutert anhand von ausgewählten Beispielen die Ausstellung und lädt ein zur Diskussion über Mittäterschaft, Widerstand und Grauzonen dazwischen. 

Aufgrund der Coronaschutzverordnung ist die Teilnahme am Vortrag ausschließlich  Online Möglich. Gerne schicken wir Ihnen den Link nach Ihrer Anmeldung  an ns-doku@krefeld.de zu. Die Anmeldung ist für Sie kostenfrei.

Anmeldung digitale Führung (bitte Datum angeben)