Eine Veranstaltung in Kooperation mit der VHS Krefeld. Der Eintritt ist frei, um Voranmeldung unter ns-doku@krefeld.de wird gebeten.
Der im Jahr 1923 geborene Cartoonist, Regisseur, Moderator, Schauspieler und Autor Victor von Bülow, genannt „Loriot“, wird gemeinhin als Deutschlands größter Humorist bezeichnet. Aufgewachsen in einer preußischen Adelsfamilie absolviert er 1941 das Notabitur, wird gemäß der Familientradition Offizier in der deutschen Wehrmacht und drei Jahre im Krieg gegen die Sowjetunion eingesetzt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und einem Studium an der Kunstakademie Hamburg wird er durch seine Cartoons, Zeichentrickfiguren, Sketche und abendfüllende Spielfilme zu einem kritisch-ironischen Betrachter der alten Bundesrepublik. Der Historiker Christoph Stölzl formulierte über Loriots Werk: „Das sind wir, in Glanz und Elend“. Während Loriots Werk inzwischen ausführlich von der Wissenschaft analysiert wurde, zuletzt in der Universität Göttingen auf der wissenschaftlichen Tagung „Loriot und die Bundesrepublik“ im Jahr 2023, ist über Loriots Zeit während des Nationalsozialismus verhältnismäßig wenig bekannt. Auch Loriot selbst hat sich selten dazu geäußert.
Der Vortrag macht den Versuch, diese Lücke ein wenig zu schließen und einen Blick darauf zu werfen, ob und wie sich Loriots Erlebnisse in Nationalsozialismus und Krieg im späteren Werk Loriots widerspiegelten
Jürgen Plewka ist Mitglied im Förderverein und hat bis zum Sommer 2023 als Lehrer für Geschichte und Sozialwissenschaften gearbeitet. Seit Mitte 2021 hält er Vorträge zu historischen und kulturgeschichtlichen Themen an Volkshochschulen in Krefeld und Umgebung, Im Loriotschen Jubiläumsjahr 2023 (Viktor von Bülow wäre 100 Jahre alt geworden) entstand so auch ein Vortrag „Loriot – Deutschlands größter Humorist“, der ihn motivierte, sich näher damit auseinanderzusetzen, welche Spuren der Nationalsozialismus in Leben und Werk von Viktor von Bülow hinterlassen hat.