Alfred, Berta, Inge Lorant
Nach Izbica deportiert. An unbekanntem Ort verstorben.
Amalie, Edith, Ernst, Karl, Regine Schaffrath
Aus Uerdingen verfolgt und deportiert.
Johann Martin Winkels
Als Homosexueller im Konzentrationslager Dachau auf unbekannte Weise zu Tode gekommen.
Familie Karl Meyer
Als Juden aus ihrer Heimat vertrieben.
Richard Merländer
In Treblinka ermordet.

Stolpersteine in Krefeld

Ein Projekt des Villa Merländer Vereins und des Künstlers Gunter Demnig

Gegen das Vergessen. Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in 21 Ländern Europas. Immer stehen darauf die Worte „Hier wohnte“. Denn dort, wo die Erinnerung aufrecht erhalten wird, wird ein Mensch nicht vergessen. Gleichzeitig geben die Stolpersteine die wichtigsten Lebensdaten und Schicksale wieder: Ein Stolperstein verrät, wann der Mensch geboren wurde, den jeweiligen Verfolgungsgrund und ggf., wann er zu Tode gekommen ist.

Nicht nur jüdische Opfer des Holocausts werden mit den Stolpersteinen bedacht, genauso gedenken wir Sinti:zze und Rom:nja, Zeug:innen Jehovas, Homosexuellen, geistig und körperlich Kranken und Menschen, die aufgrund ihrer politischen Einstellung verfolgt wurden oder weil sie mit ihrem Lebensentwurf nicht in das Weltbild des Nationalsozialismus passten. 

Der Villa Merländer-Verein beteiligt sich seit vielen Jahren an der Aktion des Künstlers und betreut nicht nur die Verlegung der Stolpersteine, sondern kümmert sich um die Finanzierung durch das Akquirieren von Spendengeldern, um Öffentlichkeitsarbeit und um die Betreuung und Pflege der Steine.

Mehr als 150 Stolpersteine in Krefeld - Ein Herzensprojekt!

1996 in Köln begonnen, sind inzwischen mehr als 70.000 Stolpersteine verlegt worden. Davon sind mehr als 150 Messingtafeln als Stolpersteine seit 2006 in Krefeld verlegt worden. Der Weg dahin war nicht leicht, denn vor allem in den ersten Jahren hatte das Projekt mit großem Widerstand, vor allem von politischer Seite, zu kämpfen. Den ersten Stolperstein initiierte 2003 die Rheinische Schule für Körperbehinderte Krefeld (Gerd-Jansen-Schule) im Rahmen eines Wettbewerbs der Bundeszentrale für Politische Bildung. Wenig später ergriff auch die Kurt-Tucholsky-Gesamtschule die Initiative und setzte einen Stein. 

Im Jahr 2005 trug man die Beschlussfassung über Stolpersteine in Krefeld in die Ratssitzung: Dieser lehnte überraschend das Projekt ab. Die Stolpersteine entwickelten sich anschließend zu einer Herzensangelegenheit vieler Krefelder. Auf die Initiative der Überlebenden Dr. Ruth Frank und Ilse Kassel sowie von SchülerInnen und ihren Lehrkräften der Kurt-Tucholsky-Schule konnten 14.000 Unterschriften für eine Umsetzung des Projektes gesammelt werden. Der damalige Oberbürgermeister Gregor Kathstede erreichte einen Kompromiss: Wenn die HauseigentümerInnen sich nicht ausdrücklich gegen einen Stolperstein aussprachen und Verwandte der Opfer keine Einwände hätten, dürften ab jetzt Stolpersteine gelegt werden. Seither betreut der Villa Merländer-Verein, vor allem das Vorstandsmitglied Sibylle Kühne-Franken, die Verlegung und Koordination der Stolpersteine in Krefeld und sorgt für die Aufarbeitung der individuellen Schicksale der NS-Opfer.

Helfen Sie mit! Werden Sie Stolpersteinpate!

Falls Sie mit dem Gedanken spielen, einen Stolperstein zu stiften, finden Sie nachfolgend die organisatorischen Rahmenbedingungen hierfür:

Für die Verlegung eines Stolpersteins fallen 120€ Unkosten an. Die Initiative für eine Verlegung kann von verschiedenen AkteurInnen ausgehen: Beispielsweise von Nachkommen der Opfer, die sich an die NS-Dokumentationsstelle oder den Villa Merländer e.V. wenden, von Bürger:innen der Stadt, von Schulen, die mit an der Erinnerungskultur arbeiten oder von Vereinen oder Institutionen, die ein Zeichen gegen das Vergessen setzen möchten. Die NS-Dokumentationsstelle klärt daraufhin alle historischen Hintergründe für die zu verlegenden Steine und hält Kontakt zu den Initiator:innen. Der Förderverein Villa Merländer e.V. klärt alle organisatorischen Fragen mit der Stadt Krefeld und dem Büro Demnig. Den Termin der Verlegung geben wir so früh wie möglich bekannt. Alle StifterInnen werden natürlich persönlich hierzu eingeladen.

Sie möchten sich an der Verlegung der nächsten Stolpersteine in Krefeld beteiligen? Wir freuen uns über Direktspenden unter dem Stichwort „Stolpersteine“ an:

Villa Merländer e. V.
IBAN DE76 3205 0000 0000 3438 06

Friedrich-Josef Wihl
Wurde als einer der ersten Juden aus Krefeld deportiert und vergast.
Alfred Goldstein
An Heiligabend im Konzentrationslager Bergen-Belsen an Krankheit gestorben.
Hermann und Elisabeth Herz
Ermordet in den Vernichtungslagern Belzec oder Sobibor.
Hermann und Jeanette Goldschmidt
In hohem Alter heimatlos geworden.
Rudolf und Sophie Müller
Opfer des Novemberprogrom 1938. Bei der Deportation gestorben.

Wussten Sie schon? Stolpersteine online erleben!

Im Geoportal der Stadt Krefeld können auch die Stolpersteine online interaktiv erlebt werden. Per Mausklick lassen sich Bilder, Biographietexte, Wikipedia-Informationen und weitere Sachinformationen wie Opfergruppe und Deportationsort herausfinden. Auch kann gezielt nach Namen der Opfer bzw. den Adressen der Stolpersteine gesucht werden. Ein Abfragewerkzeug erlaubt die unterschiedliche Filterung der Stolpersteine, zum Beispiel nur die Anzeige von Stolpersteinen von Widerständlern. Zudem hilft das Abfragewerkzeug bei der Beantwortung von ersten raumzeitlichen Fragestellungen wie zum Beispiel „Zeige mir alle Stolpersteine an, deren Opfer 1937 nach Buchenwald deportiert worden sind.“

Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.

Gegen das Vergessen: Die Stolperstein-Geschichten

Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen!

Sie möchten mehr Informationen über das Stolperstein-Projekt oder individuelle Geschichten erfragen? Sie haben Interesse, zu spenden? Bitte melden Sie sich bei uns, wir melden uns schnellstmöglich bei Ihnen zurück.

Villa Merländer e.V.
Friedrich-Ebert-Straße 42
47799 Krefeld
Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: