Ernst, Lydia und Vera Goldstein
Westparkstraße 13

Stolperstein-Geschichten in Krefeld

Wegen "tätlicher Beleidigung" verfolgt und vertrieben

Ernst Goldstein wurde am 27. Mai 1891 als Sohn von Albert geb. 6.6.1854) und Sofie
Goldstein geb. 28.7.18 67) geb. Heilbronn, in Krefeld geboren. Sein Vater war selbstständiger Metzgermeister und verstarb 1924. Neben Ernst hatte die jüdische Familie drei weitere Kinder Paula verh. Blok (geb. 23.3. 1888), Alfred (geb. 10.8.1889) und Hilde (geb. 1899), verh. Koppel.

Lydia Goldstein, die Ehefrau von Ernst, wurde am 19. Januar 1907 in Krefeld als Lydia Butzmühlen geboren. Bevor sie zum Judentum konvertierte, war sie evangelisch. Vera Goldstein war die Tochter von Ernst und Lydia und wurde am 15. Juni 1935 in Krefeld geboren. Sie heiratete später und wurde zu Vera Austin.

Ernst war selbstständiger Kaufmann und hatte im Ersten Weltkrieg als Soldat
mitgekämpft. Zuletzt arbeitete er als Teilhaber mit Hugo Koppel zusammen in der Firma Hugo Koppel & Co Großhandel in Ölen und Fetten in Krefeld .

Am 26. Juni 1931 wurde Ernst wegen „tätlicher Beleidigung“ zu einer fünfmonatigen
Gefängnisstrafe verurteilt. Davon abgesehen sind er, Lydia und Vera nie in politischer oder krimineller Weise aufgefallen.

Im Jahr 193 8 beantragte Ernst einen sogenannten Heimatschein zur Auswanderung in die Niederlande für sich und seine Familie. Ernst, Lydia und Vera flüchteten am 24. Mai 1938 nach Amstelveen in Holland, wobei sie ein großes Vermögen und mehrere Grundstücke hinter sich lassen mussten . Am 30. September 1938 wurde Ernst die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt. Als Grund dafür gaben die Nationalsozialisten die fünf Monate, die er im Gefängnis verbracht hatte, an.

In den Niederlanden überlebten die drei mit Hilfe die Zeit des Nationalsozialismus.

Nach dem Krieg beantragte Ernst eine Rückerstattung, da er zahlreiche Grundstücke in Krefeld von seinem Vater geerbt hatte, die ihm jedoch im Zuge der nationalsozialistischen Verfolgung und seiner Flucht aberkannt worden waren. Er
gewann den Großteil dies er Verfahren, sodass er viele der Grundstücke zurückerhielt. Außerdem bekam er Schadensersatzzahlungen für den Schmuck und die Möbel, die die Familie bei der Ausreise verlor en hatte, sowie die entstandenen Umzugskosten.

Ernst und Lydia bekamen nach 1945 noch zwei Kinder.

Lesen Sie noch weitere Stolperstein-Geschichten:

Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: