Wann

20/11/2025    
19:00 - 21:00

Veranstaltungstyp

Saul K. Padover:

Lügendetektor. Vernehmungen im besiegten Deutschland 1944/45

Saul K. Padover erkundete in den 1944/45 geführten Interviews den Gemütszustand der deutschen Bevölkerung. Der damals 40-jährige Saul K. Padover reiste sieben Monate lang als unbewaffneter Offizier der Abteilung für Psychologische Kriegsführung mit den amerikanischen Fronttruppen durch Deutschland. Er führte seinen auch heute noch und wieder dringlich lesenswerten Gespräche mit Menschen aus allen Bevölkerungsschichten – Männern und Frauen, Nazis und Nazigegnern, Katholiken und Protestanten – von der Bauerntochter bis zum Industriellen, vom Bischof bis zum Zwangsarbeiter, vom Nazibonzen bis zum Kommunisten. Die Auskünfte zeugen von wenig Courage – vor allem aber von Selbstmitleid und unbelehrbarer Arroganz.

Saul K. Padover wurde 1905 als Sohn jüdischer Eltern in Wien geboren. 1920 wanderte die Familie in die USA aus, wo Saul K. Padover in Yale und Chicago studierte. 1938 wurde er persönlicher Referent des amerikanischen Innenministers; 1945 ging er zur Abteilung für psychologische Kriegsführung nach London. Mit seinen Berichten aus dem besiegten Deutschland hat Saul K. Padover die Deutschlandpolitik der amerikanischen Militärregierung unmittelbar beeinflusst. Auch später hat Eisenhower seine Expertisen über das besiegte Land zu Rate gezogen und beherzigt. Nach dem Krieg lehrte Saul K. Padover an der New School for Social Research in New York. 1981 ist er dort, halb vergessen, gestorben.

ISBN 978-3-8477-2007-2

 

Christian Döring, geb. 1954, ist Verlagslektor. Er studierte in Heidelberg, Frankfurt und Berlin Philosophie. Von 1987 bis 1997 war er Lektor beim Suhrkamp-Verlag, anschließend bei Dumont. Seit 2011 ist er in derselben Funktion für „Die andere Bibliothek“, in deren Reihe er u.a. den „Lügendetektor“ von Paul K. Padover herausgab. Er ist Kuratoriumsmitglied im Lyrik-Kabinett und betreut viele bekannte Autoren, insbesondere Lyriker, z.B. Thomas Kling, Robert Schindel und Marcel Beyer. Döring lebt als freier Lektor und Herausgeber in Berlin, Paris und Venedig.

Matthias Oelrich, geb. 1943 in Stettin, hatte sein erstes Engagement im Nationaltheater Mannheim. Danach war er tätig in Neuss, Gießen, Dinslaken, Bielefeld, Aalen. Sechs Jahre war er frei in der Hansestadt Hamburg tätig, Ende der 1980er sprach er Nachrichten für den Norddeutschen Rundfunk und moderierte die Klassiknacht. Auch im Altonaer Theater hat er als Schauspieler gearbeitet. Ab 1997 war er im Ensemble Krefeld-Mönchengladbacher. In seiner Laufbahn spielte er Lessings Nathan der Weise, „Tod eines Handlungsreisenden“ von Harold Pinter, Molière und Süskind. In Krefeld gehörte Oelrich zum Ensemble der erfolgreichen Stücke „Cash“ und „Elvis“.

Matthias Oelrich, Bildcredit: Theater Krefeld

 

 

Christian Döring 2023-04-13 ©photo Gabriele Heidecker, Berlin

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