Wann

27/01/2025    
18:00 - 19:30

Wo

Friedenskirche
Luisenplatz 1, Krefeld

Veranstaltungstyp

„DIE VERSUCHUNG“

Konzert zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar, dem 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee

Stadtkirche Moers
Sonntag, 26. Januar, 17.00 Uhr
Friedenskirche Krefeld
Montag. 27. Januar, 18.00 Uhr
Mit
Stella Louise Göke, Sopran
Giulio Alvise Caselli, Bariton
am Flügel: Shuri Tomita, Dozentin, Hochschule für Musik und Tanz in Köln

Das Konzert zum Tage des Gedenkens an die Opfer unter der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten stellt, moderiert von Konrad Göke, gefeierte deutsche Künstler von nationaler Bedeutung und auch internationaler Ausstrahlung in den Mittelpunkt, die der Anziehungskraft der Nationalsozialisten erlegen sind.

Dazu gehört, beispielhaft, Richard Strauß, am Anfang Mitläufer, dann fanatischer Nationalsozialist und eben auch, ein genialer Komponist. Dazu gehört auch Gustaf Gründgens der gefeierte Schauspieler u a. in dem Film “Tanz auf dem Vulkan“ aus dem Jahre 1938 mit seinem Lied: „Die Nacht ist nicht allein zu schlafen da“. Von Göring zum preußischen Staatsrat ernannt, war Gründgens bis 1945 General-Intendant der Preußischen Staatstheater und nach dem Krieg wiederrum gefeierter Leiter und Schauspieler des Düsseldorfer Schauspiels. Richard Strauß, Gustav Gründgens, der Dirigent Wilhelm Furtwängler standen, wie viele andere auch, auf der sogenannten „Gottbegnadeten Liste des Führers“, die sie vom Kriegsdienst als „unersetzbare Künstler“ bis kurz vor dem Untergang freistellte. Wie viele andere, konnten auch diese drei Ihre Karriere nach 1945 ungeschmälert fortsetzen.

Richard Strauß hat dem Generalgouverneur Hans Frank, dem „Schlächter von Polen“, eine Hymne gewidmet, in der dieser als Lohengrin gefeiert wurde und die Hans Frank über seinen Schreibtisch in der Krakauer Burg hängen ließ und Richard Strauß hat über ihn und andere Nazigrößen natürlich auch dafür gesorgt, dass man doch bitte nicht auf die Idee kommen sollte, Ausgebombte in München in seiner Villa einquartieren zu wollen.

„Wer tritt herein so fesch und schlank?
Es ist der Freund Minister Frank.
Wie Lohengrin von Gott gesandt,
hat Unheil er von uns gewandt.
Drum ruf ich Lob und tausend Dank
dem lieben Freund Minister Frank!“

Gustaf Gründgens gefeierter „Hamlet“ der Weimarer Republik, im linken Künstlermilieu zuhause war mit Klaus und Erika Mann eng befreundet, stand mit Ihnen auf der Bühne und heiratete Erika Mann 1926, die Ehe wurde 1929 geschieden. Klaus Mann schrieb in seiner Autobiographie „Wendepunkt“ über Gustaf Gründgens: „Wie hatte man mit ihm gelebt, gearbeitet, diskutiert, gezecht, und nun zechte, spielte, diskutierte er mit den Mördern?“

Mehr dazu bei den o. g. Konzerten. Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird um eine freiwillige Spende gebeten, gedankt wird der Stadt Krefeld für die gewährte Unterstützung.