Wann

09/05/2023    
16:30 - 18:00

Wo

Mediothek Krefeld
Theaterplatz 2, Krefeld, NRW, 47798

Veranstaltungstyp

Gedenken an die Bücherverbrennungen durch die Nazis vor 90 Jahren

Am 10. Mai jährt sich zum 90. Mal der Tag der Bücherverbrennung durch die Nazis. Die Deutsche Studentenschaft formulierte ihre „12 Thesen wider den undeutschen Geist“, rief zur Meldung regimekritischer und jüdischer Hochschullehrer und zur Sammlung und Verbrennung „zersetzenden Schrifttums“ auf. In über 160 deutschen Städten fanden von März bis November 1933 Bücherverbrennungen statt, die bekannteste am 10. Mai in Berlin unter

Leitung von Joseph Goebbels und dem neuen Lehrstuhlinhaber für politische Pädagogik an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin, Professor Dr. Alfred Bäumler. Über 140 Schriftstellerinnen und Schriftsteller (und mit ihnen über 12.000 Titel) wurden – ohne dass sich dagegen ein Sturm des Protestes erhob – aus der Öffentlichkeit getilgt, verboten, ins Exil gedrängt, verhaftet, gefoltert, ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Einige Schriftstellerinnen und Schriftsteller – darunter Heinrich Mann. Lion Feuchtwanger, Anna Seghers, Ernst Toller und Alfred Kantorowicz, deren Bücher man heute in der Mediothek ausleihen kann – gründeten bereits 1934 in ihrem Pariser Exil die „Deutsche Freiheitsbibliothek“ und sammelten dort Schriften, die in Nazi-Deutschland verboten und verbrannt worden waren. Doch viele der Schriftstellerinnen und Schriftsteller blieben auch nach dem Krieg weitgehend vergessen.

Gegen das Vergessen und zur Mahnung und Erinnerung führt die Krefelder VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) am 9. Mai zwischen 16:30 Uhr und 18:00 Uhr vor der Mediothek Krefeld auf dem Theaterplatz eine Lesung von Texten verbrannter Dichterinnen und Dichter durch.

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