Wann

27/10/2022    
19:00 - 22:00

Wo

Villa Merländer
Friedrich-Ebert-Straße 42, Krefeld, NRW, 47799

Veranstaltungstyp

Rolle und Bedeutung von Frauen in der Geschichte des Niederrheins beleuchtet aktuell eine „Frauen.Land.Leben“-Route, die vom Kulturraum Niederrhein e.V. im Rahmen des Themenjahres „Provinz“ der kulturhistorischen Museen am Niederrhein initiiert wurde. In Krefeld wird in diesem Kontext auf die Bäuerin Anna Tervoort aufmerksam gemacht, die während des Zweiten Weltkriegs auf ihrem Hof eine jüdische Mutter versteckte. Als einzige Person aus Krefeld wurde sie dafür in der Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Die Tafel ist ab sofort bis Ende des Jahres in der Villa Merländer zu sehen.
Frauen waren – und sind – ebenso Teil der Geschichte wie Männer. Das war in der niederrheinischen Provinz nicht anders als sonstwo. Aber auch dort mussten sie sich in ihrer jeweiligen Zeit über massive Widerstände hinwegsetzen, um sich überhaupt engagieren oder aktiv werden zu können. Wenn sie es dennoch schafften, leistete die Geschichtsschreibung ein weiteres Mal ganze Arbeit: Frauen fielen bei der Würdigung der historischen Epochen und der sie prägenden Leistungen systematisch durchs Raster. Viele sind heute vergessen, ihr Leben und Werk wartet auf (Wieder-)Entdeckung.

Das Themenjahr „Provinz“ der kulturhistorischen Museen am Niederrhein bietet einen idealen Ansatz, um die niederrheinische Provinz auch als Region weiblicher Lebensentwürfe in den Fokus zu rücken. Welche Frauen haben in der und für die Region Besonderes geleistet? Wer hat vielleicht auch außerhalb des Niederrheins Karriere gemacht und ist in der Heimat in Vergessenheit geraten? Viele Lebensgeschichten gilt es aufzubereiten. Die das Themenjahr begleitende „Frauen.Land.Leben“-Route greift an unterschiedlichen Orten – von Wylersberg bis Neuss und von Wegberg bis Kevelaer – exemplarische Biografien bedeutender Niederrheinerinnen auf. Sie stehen für Dutzende anderer heute unbekannter bzw. vergessener Frauen und sind ein Appell, mit der längst überfälligen „Renovierung der deutschen Erinnerungskultur“ auch in der niederrheinischen Provinz Ernst zu machen. Begleitend zur Ausstellungstafel gibt es am Donnerstag, den 27. Oktober ab 19:00 Uhr einen Abend zu Anna Tervoort in der NSDokumentationsstelle.
In einem Theaterstück in Monologform erzählt das Kresch-Theater mit der Schauspielerin ANJA BALZER die Lebensgeschichte der Krefelderin ANNA TERVOORT und verbindet diese mit dem Alltag einer einfachen Bäuerin in der NS Zeit der Stadt Krefeld. Die Schauspielerin Katja Stockhausen präsentiert im zweiten Teil des Programms ein weiteres Beispiel weiblichen Widerstands im NS-Regime – die Geschichte der Niederländerin Freddie Oversteegen, die bisher den meisten Menschen noch völlig unbekannt
ist. Die Teilnahme ist frei, das Haus freut sich über Spenden. Um Voranmeldung unter nsdoku@krefeld.de wird gebeten.

 

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