Wann

13/11/2023    
19:30 - 21:00

Veranstaltungstyp

Dr. Sommer ist freier Mitarbeiter der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und hat mehr als 10 Jahre zu diesem Thema geforscht. Zum Hintergrund: Zwischen 1942 und 1945 errichtete die SS Bordelle für Häftlinge der Konzentrationslager. Die „Sonderbauten“, wie die SS die Lagerbordelle nannte, waren Teil eines Prämiensystems, das im gesamten KZ-System galt. Hintergrund für die Einrichtung von Lagerbordellen war die Überlegung, man könne durch spezielle Belohnungen die Produktivität der Zwangsarbeit der männlichen Häftlinge steigern. Mehr als 200 weibliche Häftlinge wurden in Lagerbordellen sexuell versklavt, Die meisten von ihnen wurden im Frauen-KZ Ravensbrück selektiert. Sex-Zwangsarbeit in NS-Konzentrationslagern war jahrzehntelang ein tabuisiertes Thema. Die meisten Frauen, die Sex-Zwangsarbeit leisten mussten, schwiegen nach 1945. Ihre Leidensgeschichten wurden nicht in den deutschen Erinnerungskulturen berücksichtigt. Das Gespräch findet in der Villa Merländer statt

Mit unserer Programmreihe „Mehr als ein blaues Auge“ möchten wir in drei Veranstaltungen Geschichten erzählen und Einblicke aufzeigen, die deutlich machen, dass Gewalt ein facettenreiches Gesicht in jeder zeitlichen Epochehatte und immer noch hat. Gerade die Rolle von geschlechtsbezogener Gewalt ist vielschichtig und eine oft unterschätzte Realität für die Betroffenen. Das Phänomen Gewalt ist damit immer wieder ein herausforderndes Thema im Umgang und in der Darstellung in Bezug auf den gesellschaftlichen sowie familiären Kontext. Mit den folgenden Veranstaltungen wird das Thema in unterschiedlichen Epochen und Kreisen in den Blick genommen. Erschreckende, berührende und außergewöhnliche Einblicke werden anschaulich erzählt und beleuchtet:

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