Vortrag online via Zoom – die Teilnahme ist frei, das Haus freut sich über Spenden. Nach Voranmeldung unter ns-doku@krefeld.de wird der Teilnahmelink zugesendet.
„Lodz – eine multikulturelle Textilstadt wird zur Drehscheibe deutscher Bevölkerungspolitik im Zweiten Weltkrieg“
Auf der Basis der gerade erschienenen Monographie von Hans-Jürgen Bömelburg, Lodz. Geschichte einer multikulturellen Industriestadt im 20. Jahrhundert. Paderborn: Brill-Schöningh 2022 stellt der Autor die Rolle der Stadt im Zweiten Weltkrieg vor: Lodz wurde als „Lagerstadt“ zum Zentrum von Aussiedlungen, Umsiedlungen und rassistischer Biopolitik. Behandelt wird neben dem Getto Litzmannstadt auch die „Aussiedlung“ von Polen ins Generalgouvernement oder zur Zwangsarbeit, die „Einsiedlung“ von Balten-, Galizien-, Wolhynien-, Bessarabien- und Schwarzmeerdeutschen und die Einrichtung einer Deutschen Volksliste und die erhebliche Präsenz der SS in der Stadt. Warum wurde gerade Lodz zu solch einer Drehscheibe einer rassistischen Bio- und Bevölkerungspolitik? Welche Möglichkeiten gibt es, diese Politik in Lodz, die in Verbindung mit zahlreichen NS-Täterorten und heutigen Gedenkstätten steht, näher zu beforschen? Wo gibt es in Polen Ansprechpartner?
Kurzbio: Hans-Jürgen Bömelburg, Osteuropahistoriker an der Justus-Liebig-Universität ist Spezialist für ostmitteleuropäische Geschichte, Co-Vorsitzender der Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission und Beauftragter der Uni Gießen für die Partnerschaft mit Lodz. Er beschäftigt sich intensiv mit der polnischen Geschichte und ihren Verflechtungen mit anderen mittel- und osteuropäischen Akteuren zwischen dem 15. und dem 21. Jahrhundert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert