Die Jeckes in Palästina/Israel –
Eine deutsch-jüdische Geschichte
Zwischen 1933 und 1939 flohen rund 60.000 deutsche Juden vor dem Nationalsozialismus ins britische Mandatsgebiet Palästina. „Jeckes“ nannte man sie, vermutlich wegen ihrer Kleidung: Ihre eleganten Jacketts passten nicht in das neue Land mit seinem extremen Klima, ebensowenig ihre Träger. Überwiegend aus dem deutschen Bürgertum, brachten sie ihre ‚preußischen Tugenden‘ mit: Ordnung, Fleiß und Pünktlichkeit. Die einheimische Bevölkerung reagierte mit Ausgrenzung, bestenfalls mit Spott. Entsprechend schwer fiel den meisten Jeckes die Gewöhnung an die neue Heimat. Dennoch fanden sie ihren Ort in dem Gebiet, das als Staat noch gegründet werden musste. Mehr noch: sie schufen Strukturen, bauten auf und hinterließen bleibende Spuren im Land. Israel wäre nicht Israel ohne die Jeckes, heißt es. Aber auch in der deutschen Geschichte schrieben sie ein wichtiges Kapitel, das heute im Zuge internationaler Migrationsbewegungen neu verhandelt wird.
Marina Sassenberg ist freiberufliche Historikerin. Nach dem Studium der Sozialwissenschaften war sie u. a. wissenschaftliche Mitarbeiterin des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts für deutsch-jüdische Geschichte, Duisburg und der Moses Mendelssohn Akademie für europäisch-jüdische Geschichte, Halberstadt sowie Ausstellungskuratorin am Jüdischen Museum, Dorsten. 2003 promovierte sie im Fach Neuere Geschichte an der Universität zu Halle-Wittenberg über Selma Stern. Neben der Edition von Sterns „Der Hofjude im Zeitalter des Absolutismus“ (2001) veröffentlichte sie Bücher und Aufsätze zur deutsch-jüdischen und europäisch-jüdischen Geschichte.
Der Eintritt ist frei, das Haus freut sich über Spenden. Um Voranmeldung unter ns-doku@krefeld.de wird gebeten.