NS-Dok Leiterin Sandra Franz war mit einer Gruppe in Ruanda zu Besuch.

A Learning Experience – Remembrance Culture Ruanda April 2025 “Working Group on NS Memorials and Places of Remembrance NRW, Germany – Exchange journey to Rwanda 2025: Learning from a Unique Culture of Remembrance and Reconciliation” NS-Gedenkstätten in NRW zu Gast in Ruanda!

Vom 23. April bis zum 4. Mai 2025 haben Vertreterinnen und Vertreter der über 30 NS-Gedenkstätten Nordrhein-Westfalens in Kooperation mit der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und der Landeszentrale für Politische Bildung NRW auf Einladung der Presbyterianischen Kirche in Ruanda (EPR) eine zehntägige Informations- und Begegnungsreise in das ostafrikanische Ruanda unternommen. Auch Sandra Franz als Leiterin der NS-Dokumentationsstelle war dabei.

1994 fand in nur 100 Tagen in Ruanda ein Völkermord statt, welcher bis zu 1.000.000 Menschen das Leben kostete. 31 Jahre später reisten nun Vertreter:innen der über 30 NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen, darunter auch die NS-Dokumentationsstelle Krefeld, in Kooperation mit der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und der Landeszentrale für politische Bildung NRW auf Einladung der Presbyterianischen Kirche in Ruanda (EPR) in das ostafrikanische Land, um dort eine zehntägige Informations- und Begegnungsreise zu unternehmen. Mit dabei war auch Sandra Franz, Leiterin der NS-Dokumentationsstelle Krefeld. „Diese Reise hat einen tiefen, prägenden Eindruck hinterlassen. Die Begegnungen mit den Zeitzeug:innen und die generellen Begegnungen mit dem wunderschönen Land und den Menschen dort wird mich nicht nur persönlich noch lange beschäftigen, sondern auch einen Einfluss auf unsere Arbeit in Krefeld haben.“

 

Die 15 Teilnehmer:innen besuchten einige der unzähligen Orte des 100 Tage andauernden Genozids, Verstecke und Fluchtrouten der ‚Entronnenen‘ als auch Gedenkstätten und Massengräber. Besondere Begegnungen waren stehts die Gespräche mit Überlebenden und den Mitgliedern der sogenannten ‚Light-Groups‘, welche sich aktiv für die Versöhnung zwischen Überlebenden und Tätern im heutigen Ruanda einsetzen.

 

Ebenso nahm die Gruppe an zentralen Veranstaltungen zum Gedenken an den Völkermord und an den für die ruandische Bevölkerung und die Aufarbeitungspraxis bedeutenden christlichen Gottesdiensten teil und lernte zahlreiche soziale, ökologische und ökonomische Projekte im Land, welche maßgeblich durch die Kirchen initiiert und finanziert werden, kennen. Es fanden außerdem Gespräche mit Politiker:innen aus den Bereichen Bildung und Erziehung sowie Erinnerung und Versöhnung, Vertreter:innen der Kirche sowie mit der deutschen Botschafterin statt.

 

Ziel der Reise war, sich über die komplexe Vorgeschichte und Geschichte des Völkermords in Ruanda an den historischen Orten zu informieren und die spezifische und einzigartige Aufarbeitungspraxis Ruandas kennenzulernen. Ebenso gehörte der Austausch über aktuelle Praktiken der Aufarbeitung in beiden Ländern, Ruanda als auch Deutschland, dazu. Dieser besondere Dialog soll nicht nur dauerhafte Kooperation ermöglichen, sondern auch die gegenseitige Implementierung bewährter als auch neuer Methoden in historisch-politischer Bildung fördern.

 

Unverzichtbar war die Beschäftigung mit der deutschen und belgischen Kolonialgeschichte an authentischen Orten und Museen sowie mit dem Prozess der Dekolonisierung Ruandas und seinen Folgen.

 

Die 15 Teilnehmenden der Reise waren tief beeindruckt von der Gastfreund:innenschaft und Offenheit der ruandischen Partner:innen. Beide Seiten vereinbarten, den Dialog fortzuführen, kontinuierlich im Kontakt zu bleiben und gemeinsam an einer dauerhaften Partnerschaft zwischen Gedenkstätten in NRW und den Akteur:innen in Ruanda zu arbeiten.

 

Beteiligte Gedenkstätten neben der NS-Dok in Krefeld, kamen aus Aachen, Brauweiler, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Köln, Münster, Rosbach, Selm, Soest, Wewelsburg und Wuppertal. Die Reise wurde organisiert von VEM und Presbyterianische Kirche Ruanda in Kooperation mit dem Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte NRW mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung NRW.

Die Reise konnte durch folgende Fördergeber ermöglicht werden:

Das gibt es sonst noch Neues in der Villa Merländer: