Öffnungszeiten: Mittwoch 9 bis 14 Uhr und jeden vierten Sonntag 14 bis 17 Uhr; eine Stunde vor und nach Veranstaltungsbeginn, sowie nach Vereinbarung.
Am 30. November 2022 konnte die NS-Dokumentationsstelle eine neue offizielle Kooperation mit einer Krefelder Schule schließen – als 15. Schule ist die LVR Gerd-Jansen-Schule (Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung) hinzugekommen. Bereits in der Vergangenheit haben die beiden Institutionen öfters zusammengearbeitet und Klassen das Thema Nationalsozialismus in Einfacher Sprache nähergebracht. Wie wichtig die Zusammenarbeit für beide Seiten ist, zeigt sich deutlich in den jeweiligen Statements der Akteur:innen:
Sandra Franz/Leitung der NS-Dokumentationsstelle Krefeld:
„Mir ist es enorm wichtig, dass die NS-Dokumentationsstelle von allen Schulformen als Anlaufstelle zur Geschichtsvermittlung beim Thema NS wahrgenommen wird. Im Austausch mit den Jugendlichen der Gerd-Jansen-Schule lernt unser Team viel über zielgerichtete Vermittlung und lernt über neue Blickwinkel ebenfalls hinzu. Wir sind dankbar, dass die Schule uns dieses Vertrauen schenkt.“
Lehrkraft Gerd-Jansen-Schule:
„Durch die Partnerschaft mit der Villa Merländer erhält unsere Schule ein vielversprechendes Fundament, um für unsere Schüler:innen eine gezielte Auseinandersetzung mit dem oft nur schwer zu vermittelnde Thema „Nationalsozialismus“ zu ermöglichen.
Mit dem Erstarken des Rechtspopulismus, dem nachweislichen Anstieg antisemitischer Straftaten und der Ausgrenzung von Minderheiten, zu denen auch unsere Schüler:innen gehören, gewinnt die Auseinandersetzung mit dem Thema, auch über die historische Beschäftigung hinaus, leider eine bedrohliche Aktualität.
Das Bildungsangebot des NS-Dokumentationszentrums auf der Friedrich-Ebert-Straße kann einen wertvollen Beitrag für die pädagogische Zielsetzung der Gerd-Jansen-Schule leisten, die Schüler:innen zu Persönlichkeiten mit demokratischen Werten, offenem Umgang mit Vielfalt und mit Zivilcourage zu entwickeln.“
Wolfgang Hülsmann/Schulleitung:
„Wir, das Kollegium der Gerd Jansen Schule, sehen es als unseren Auftrag an, unseren Schüler:innen zu mündigen, autonomen und selbstbewussten Menschen zu erziehen. Dazu gehört auch das Bewusstsein für Gerechtigkeit und für Menschenwürde und die Positionierung gegen Unrecht, gegen Vorurteile und gegen Rassismus.
Es gilt, eine Wachsamkeit bei unseren Schüler:innen zu wecken, damit sich Geschichte nicht wiederholt und in Deutschland nie mehr Menschen verfolgt oder diskriminiert werden, nur weil sie nicht so sind wie eine vermeintliche Mehrheit – ganz im Sinne unseres Leitbilds „Man muss immer den einzelnen Menschen sehen.“ (Gerd Jansen)
Deshalb sind wir froh über die neue Partnerschaft mit der Villa Merländer, mit der diese Ideen, dieses Selbstverständnis und diese Selbstverpflichtung zunehmend stärker in unserem Schulprogramm verankert werden.“
Die Kooperation ist direkt unmittelbar und lebendig gestartet: bei der Stolpersteinverlegung am 4. Dezember 2022 haben Schüler:innen der Schule eine Verlegestelle inhaltlich betreut und an den Krefelder Wilhelm Raades, der aufgrund seines unangepassten Lebensentwurfes verfolgt und im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert wurde, wo er im Juni 1940 ermordet wurde. Die Jugendlichen haben mit viel Mühe und Engagement Die Biographie des Mannes aufgearbeitet, eine Scherenschnitt-Skulptur, die an ihn erinnert, angefertigt und seine Geschichte erzählt. Ein besonders beeindruckender Moment für alle Anwesenden, inklusive dem Künstler Gunter Demnig.