Ysselsteyn (NL)

Die deutsche Kriegsgräberstätte

Auf dem Soldatenfriedhof in Ysselsteyn sind rund 31.000 Deutsche beigesetzt. Die Anlage umfasst 28 Hektar der Moor- und Heidelandschaft „De Peel“. Die Mehrheit der Bestatteten sind Gefallene des Zweiten Weltkrieges. Aber es gibt auch ein Denkmal und Grabsteine für 85 Soldaten, die schon während des Ersten Weltkrieges gefallen waren.

Der Anblick des riesigen Friedhofes ist beeindruckend. Eine Heerschar grauer Kreuze erinnert an die Schrecken des Krieges, unabhängig von Herkunft und Staatsangehörigkeit. Bei näherer Betrachtung sieht man, dass die meisten Kreuze mit einem Namen versehen sind. Einige tragen aber nur die Aufschrift “Ein Deutscher Soldat”. Denn von einer ganzen Reihe von Toten weiß man den Namen nicht.

Die während des Krieges in den Niederlanden getöteten Soldaten wurden anfangs an verschiedenen Orten in de Niederlanden begraben. Nach 1946 wurden sie von der niederländischen Kriegsgräberfürsorge auf diesen Friedhof umgebettet. Den Auftrag dazu hatte das niederländische Verteidigungsministerium gegeben.

Am 1. November 1976 übergaben die Niederlande die Kriegsgräberstätte an die Bundesrepublik Deutschland. Damit ging der Unterhalt des Geländes an den „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ über. Der Verein kümmert sich auch in anderen europäischen Ländern um die Pflege deutscher Kriegsgräber.

Das Gräberfeld ist in 106 Blöcken von je 12 Reihen aufgeteilt. In jeder Reihe sind 25 nummerierte Gräber. Manchmal kommt noch eins dazu – wenn nämlich irgendwo in den Niederlanden durch Zufall die sterblichen Überreste eines deutschen Soldaten gefunden werden.

Die deutsche Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn

Auf dem Militärfriedhof bei Ysselsteyn befinden sich die Gräber von rund 32.000 Soldaten. Die Anlage umfasst 28 Hektar der Moor- und Heidelandschaft „De Peel“. Bei den Toten handelt es sich vornehmlich um deutsche Gefallene des Zweiten Weltkrieges. Aber direkt am Eingang links ist auch ein kleines Denkmal mit Grabsteinen, das an tote Soldaten des Ersten Weltkrieges erinnert.

Schon der erste Blick auf das Gräberfeld beeindruckt. Eine Heerschar grauer Kreuze mahnt an die Schrecken des Krieges, ganz unabhängig von Herkunft und Staatsangehörigkeit. Aus der Nähe sieht man, dass eine große Anzahl von Kreuzen keinen Namen trägt, sondern die Aufschrift „Ein deutscher Soldat“. Bei vielen, die hier liegen, war die Identität nicht mehr festzustellen.

Während des Krieges waren in den Niederlanden gefallene Soldaten zunächst auf verschiedenen Friedhöfen vor Ort begraben worden. Einige bestatte man aber auch auf der amerikanischen Kriegsgräberstätte Margraten bei Maastricht. Das betraf vor allem die Toten der Ardennenoffensive und der Schlacht im Hürtgenwald.

Wenn es nach der niederländischen Regierung gegangen wäre, hätte man die deutschen Toten nach Deutschland umgebettet. Aber in Folge von internationalen Verhandlungen kam man überein, dass es eine zentrale Kriegsgräberstätte für die Deutschen in den Niederlanden geben sollte. Ab 1946 wurden im Auftrag des niederländischen Verteidigungsministeriums die deutschen Gefallenen durch die niederländische Kriegsgräberfürsorge nach Ysselsteyn umgebettet.

Neben Soldaten aus Deutschland liegen hier auch einige aus anderen Ländern. Dabei handelt es sich um Ausländer, die mehr oder minder freiwillig in der Wehrmacht Dienst taten, darunter Niederländer, Polen und Russen.

Übrigens liegen hier nicht ausschließlich Soldaten. Auch einige deutsche Zivilisten fanden in Ysselsteyn ihre letzte Ruhestätte. Bei ihnen handelt es sich meist um Menschen, die in Grenznähe gewohnt hatten und trotz der Evakuierungen bei den Kampfhandlungen gegen Kriegsende ums Leben kamen.

Als Leiter der Friedhofsverwaltung wurde 1948 der niederländische Hauptmann Ludwig Johann Timmermanns eingestellt. Er hatte im Mai 1940 auf niederländischer Seite gekämpft. Danach beteiligte er sich an Widerstandsaktionen. Gegen Ende des Krieges wurde er bei der Suche nach Landminen schwer verletzt. Beinahe wäre er in einem Lazarett gestorben. Damals lag er für einige Zeit neben einem ebenfalls verletzten deutschen Soldaten. Die beiden kamen ins Gespräch. Ludwig Timmermanns wurde klar, dass es auch viele Deutsche gab, die nur widerwillig Soldaten geworden waren. Wehrpflichtige, die als tauglich gemustert waren, hatten aber kaum eine andere Wahl. Diese Erkenntnis war die Grundlage seines Engagements für den deutschen Soldatenfriedhof. Letztendlich blieb er mit ihm fast 30 Jahre verbunden. Er legte Kriegsgräber an, pflegte sie, identifizierte Tote, benachrichtigte die Angehörigen und führte Besuchergruppen herum.

1959 stiftete die Mutter eines gefallenen Soldaten zum Andenken an ihren Sohn und seine Kameraden eine Glocke. Sie ist die größte Glocke eines Glockenspiels, das man heute in der Nähe der zentralen Gedenkanlage sehen kann. Das Glockenspiel besteht aus insgesamt 25 Glocken. Es wurde 1960 in Betrieb genommen und seitdem spielt es tagsüber zu jeder halben Stunde.

Am 1. November 1976 übergaben die Niederlande den Friedhof der Bundesrepublik Deutschland. Seitdem obliegt die Verantwortung für diesen besonderen Ort dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Der Volksbund ist eine Organisation, die auch in anderen europäischen Ländern für die Instandhaltung deutscher Kriegsgräber sorgt.

In den ersten Jahren nach der Übergabe wurde der Friedhof erneuert. Die alten Holzkreuze wurden durch die Steinkreuze ersetzt, die Sie heute sehen können. Und zu Beginn der 80er-Jahre wurde die zentrale Gedenkstätte neu angelegt. 1995 wurde zum fünfzigsten Jahrestag des Kriegsendes ein Ginkgo-Baum gepflanzt. Diese Baumart stammt aus Japan. Sie wurde nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki 1945 ein besonderes Symbol für Hoffnung und Frieden. Denn die Ginkgos waren die ersten Bäume, die wieder grüne Blätter bekamen.

Hoffnung und Frieden haben in Ysselsteyn noch ein anderes lebendiges Zeichen. Denn mit der Pflege der Gräber ist nicht nur der deutsche Verein beschäftigt. Jedes Jahr treffen sich deutsche und niederländische Jugendliche in der Jugendbegegnungsstätte, die in der Nähe der Kriegsgräberstätte liegt. Sie leisten einen Freiwilligendienst, indem sie sich um die Grabpflege kümmern. Die gemeinsame Arbeit ist der Ausgangspunkt für Workshops zum Thema Toleranz und den Umgang mit Vorurteilen.

Damit die Angehörigen, die nach einem bestimmten Grab suchen, sich orientieren können, ist der Friedhof in 106 Blöcke aufgeteilt, die je 12 Reihen haben. In jeder Reihe befinden sich 25 Gräber, die einzeln nummeriert sind. Fast alle Gefallenen haben ihr eigenes Grab. Gemeinschaftsgräber sind die Ausnahme. In der Nähe des Eingangs steht ein Informationshaus. Dort kann man in den Namensregistern alle finden, deren Name bekannt ist.

Die Kriegsgräberstätte Ysselsteyn bietet heute einen friedvollen Anblick. Sie ist fürwahr eine letzte Ruhestätte – mit der Betonung auf Ruhe.

Die Stille wird nur ganz selten unterbrochen, wenn nämlich doch noch irgendwo sterbliche Überreste eines deutschen Soldaten gefunden worden sind. Dann findet wieder eine Beerdigung statt, die bei aller Ruhe, die hier sonst herrscht, wieder einmal die schreckliche, die Leben vernichtende Seite des Krieges in Erinnerung ruft.

Hier finden Sie den Sprechtext „Die deutsche Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn“.

Sprecher: Wolfgang Reinke
Autor: Erik van den Dungen
Übersetzerin: Dr. Ingrid Schupetta
Dieser Text darf zu privaten Zwecken gerne kopiert werden. Zur Veröffentlichung an anderer Stelle ist das Einverständnis des Autors einzuholen.

Die deutsche Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn
Timmermannsweg 75
5813AM in Ysselsteyn (Gemeente Venray)
Öffnungszeiten: Der Friedhof ist das ganze Jahr über Tag geöffnet. Führungen sind nach Voranmeldung möglich: Tel. +31 (0)478 541916.

Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Vom Bahnhof in Deurne fährt ein Bus (Veolia, Linie 27 in Richtung Venray) nach Ysselsteyn. Allerdings gibt es in der Nähe des Friedhofes keine Haltestelle. So muss man denn wohl oder übel die 3 Kilometer als ziemlich öden Spaziergang einplanen.
Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: