Krefeld

Die Villa Merländer

Die Villa an der Friedrich-Ebert-Straße 42 wurde 1924/25 für den Seidenhändler Richard Merländer (geboren 1874 in Mülheim/Ruhr) gebaut und mit mehreren Arbeiten des Künstlers Heinrich Campendonk ausgestattet. Richard Merländer war Junggeselle und beherbergte eine Haushälterin und einem Chauffeur, zeitweise auch zwei seiner Brüder. Als Juden wurden die Merländers nach 1933 verfolgt. Richard Merländer musste seinen Beruf und seine Besitz aufgeben. Zuletzt zwang man ihn zum Verkauf des Hauses. Ab September 1941 musste er den „Judenstern“ tragen und in ein „Judenhaus“ umziehen.

Im Juli 1942 wurde er über die Zwischenstation Theresienstadt in das Vernichtungslager Treblinka deportiert. Wahrscheinlich wurde Richard Merländer kurz nach der Ankunft in der Gaskammer ermordet.

Sein Haus wurde in ein Hotel umgewandelt und wechselte mehrfach den Besitzer. 1989 wurde es von der Stadt Krefeld angemietet. Nach der Wiederentdeckung der Wandgemälde Heinrich Campendonks beschloss der Rat der Stadt Krefeld, in dem Haus ein Dokumentations- und Begegnungszentrum einzurichten, das sich kritisch mit der Zeit des Nationalsozialismus in Krefeld auseinandersetzt.

Die Villa außen

Wenn Sie die Nummer 42 an der Krefelder Friedrich-Ebert-Straße gefunden haben, stehen Sie vor der Villa Merländer. Wie man auf dem Schild vorne sieht, ist in dem Gebäude hauptsächlich das Kulturbüro der Stadt Krefeld untergebracht. Aber es wird in diesen Räumen auch an die Zeit des Nationalsozialismus und ihre Schrecken erinnert. Das hängt mit einer besonderen Geschichte zusammen:

Hier wohnte einst der Krefelder Seidenhändler Richard Merländer. Er war um 1900 in die Stadt gekommen und hatte zwei Partner gefunden, mit denen er ein erfolgreiches Geschäft gegründet hatte. Das war die Firma Merländer, Strauß und Co., Samt- und Seidenwarengroßhandlung. Knapp 25 Jahre später – es war im Dezember 1924 – feierte Merländer seinen 50. Geburtstag. Zu dieser Gelegenheit leistete er sich ein eigenes Haus. Das Grundstück dazu fand er einer Wohnlage, die schon damals zu den besten der Stadt gehörte.

Zum Architekten wählte er Friedrich Kühnen, der als Baumeister einen guten Ruf hatte, weil er Meisterschüler des damals sehr bekannten Professors Wilhelm Kreis in Düsseldorf war. Heraus kam ein heute noch zurückhaltend, ansehenswertes Bauwerk. Besonders auffallend sind die großen weißen Säulen, die die Balkone tragen und das runde Fenster unter einem kleinen spitzen Dach zur Straßenseite.

Doch die größte Attraktion des Hauses ist in den Innenräumen und normalerweise vor Licht – und damit auch vor neugierigen Blicken – durch Rollläden geschützt: Es handelt sich um zwei Wandgemälde von Heinrich Campendonk, die in ihrer Art weltweit einzigartig sind. Der Maler gehörte nämlich zu den sogenannten Expressionisten. Diese Künstler wurden von den Nationalsozialisten verfolgt, ihre Werke aus Museen entfernt und ins Ausland verkauft oder zerstört. Entsprechend wenige blieben in Deutschland zurück. Deswegen – und natürlich auch wegen der Schönheit der Bilder – lohnt es sich, an einem der wenigen Tage zu kommen, an denen diese Bilder zu besichtigen sind.

Wenn Sie die Einfahrt rechts neben dem Haus etwas hineingehen, sehen Sie einen Wintergarten. Ursprünglich war hier eine große offene Veranda direkt vor dem Wohnzimmer. An dem großen halbrunden Fenster darunter und vielleicht an der leicht ansteigenden Pflasterung kann man erkennen, dass auch der Raum unter der Veranda ursprünglich anders genutzt wurde. Hier befand sich die Einfahrt zur Garage für ein beeindruckend großes Auto.

Richard Merländer hatte nie geheiratet. Er lebte hier mit seiner Haushälterin, seinem Chauffeur und dessen Frau und kleiner Tochter. Das Personal wohnte im Erdgeschoss, Richard Merländer und zeitweise zwei seiner Brüder in den beiden oberen Stockwerken. Das friedliche und geregelte Leben in der Friedrich-Ebert-Straße endete 1933. Es begann mit der Umbenennung der Straße. Sie sollte nicht mehr an den ersten Reichspräsidenten, den Sozialdemokraten Friedrich Ebert erinnern. Der neue Name war Schlageterallee – zu Ehren eines Nazi-Helden.

Der Jude Richard Merländer wurde wegen seiner Herkunft vom nationalsozialistischen Staat verfolgt. Er musste sein Auto abschaffen und seine Firma aufgeben. Die Nationalsozialisten zwangen ihn sogar zum Verkauf seines Hauses. Das Geld dafür wurde allerdings vom Staat einkassiert. Er selbst musste 1941 in ein so genanntes Judenhaus an der Hubertusstraße umziehen, wo er nur noch ein kleines Zimmerchen bewohnte. Das war kurz vor seinem 68. Geburtstag.

Aus dem Judenhaus wurde Richard Merländer im Juli 1942 in das Lager Theresienstadt deportiert. Als nicht mehr arbeitsfähig schob man ihn im September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka ab. Da von den 3000 Menschen dieses Transportes keiner überlebte, sind die genauen Umstände seines Todes unbekannt. Wahrscheinlich wurde er kurz nach der Ankunft in der Gaskammer ermordet.

Sein Haus wurde in ein Hotel umgewandelt. Während des Zweiten Weltkrieges wohnten hier Menschen, die ihre Wohnungen in der Innenstadt durch Bombenangriffe verloren hatten. Die Villa Merländer bekam einen eigenen Luftschutzkeller. Von außen erkennt man ihn an dem Schacht unter dem doppelten Fenster zwischen dem Hauseingang und dem Vorgarten. Wenn man durch das Gitter am Boden schaut, sieht man kein Kellerfenster, sondern erkennt Eisenbögen, die mal eine Nottreppe waren. Wenn das Haus bei einem Bombenangriff zusammengestürzt wäre, hätten die Bewohner die Kellerwand eingeschlagen und durch das Loch und den Schacht fliehen können.

Nach dem Krieg wechselte die Villa Merländer mehrfach den Besitzer. 1989 wurde sie von der Stadt Krefeld angemietet. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Wandbilder, die seit Merländers Zeiten hinter Tapeten verborgen waren, wiederentdeckt. Auch die traurige Geschichte Richard Merländers wurde bekannt. Deswegen beschloss der Rat der Stadt Krefeld, in dem Haus ein Dokumentations- und Begegnungszentrum einzurichten, das sich mit der Zeit des Nationalsozialismus in Krefeld beschäftigen sollte.

Sprecher: Wolfgang Reinke
Autorin: Dr. Ingrid Schupetta
Dieser Text darf zu privaten Zwecken gerne kopiert werden. Zur Veröffentlichung an anderer Stelle ist das Einverständnis der Autorin einzuholen.

Die Wandgemälde Heinrich Campendonk

Willkommen im Campendonk- Raum der Villa Merländer. Setzen Sie sich ruhig ein wenig, denn dieser Vortrag ist 10 Minuten lang – wenn Sie alles hören wollen.

An den Wänden sehen Sie zwei ziemlich bunte Gemälde. Sie wurden direkt auf die Wand gemalt und sehen so samtig aus, dass man sie gerne anfassen würde. Das darf man natürlich nicht. Der ganze Raum, einschließlich der anderen Wände und dem Fußboden, hat Farben, die auf die Bilder abgestimmt sind. Sie sitzen also eigentlich nicht vor den Bildern, sondern Sie sind in einem Kunstwerk mittendrin.

Dieser ungewöhnliche Raum war ein besonderer Wunsch des Hausbesitzers Richard Merländer. Er spielte leidenschaftlich gerne Karten und wollte in seinem neuen Haus einen Extra-Raum für sein Hobby haben. Aber wie sollte sein Spielzimmer aussehen? Da für das Kartenspielen nur ein Tisch und ein paar Stühle nötig sind, konnten die Wände bemalt werden. Richard Merländer beauftragte den Maler Heinrich Campendonk, von dem er bereits ein Bild gekauft hatte. Campendonk war damals schon ein recht bekannter Künstler. Er wohnte 1924 eher zufällig in Krefeld und brauchte Geld für sich und seine Familie, also war über den bezahlten Job sehr froh.

Sicher haben sich die beiden Männer darüber unterhalten, was denn auf den Bildern zu sehen sein soll. Sie einigten sich offensichtlich auf ein gemeinsames Thema. Wenn Sie sich die Bilder genau ansehen, können Sie viele Gegenstände erkennen. Sie gehören alle zu Sachen, die man in der Freizeit gerne macht: Autofahren, dass die Blätter nur so um die Reifen wirbeln, Tennisspielen, Tiere beobachten, Billard spielen auf der einen Seite.

Oder in den Zirkus oder in eine Show gehen, über traurige Clowns lachen, Zirkusreiterinnen bewundern, dressierten Tieren wie der Gans, die mit den Flügeln schlägt, zusehen oder ganz einfach zu Hause bleiben und würfeln, Schach oder Skat spielen.

Einige der Dinge haben mit dem Leben von Richard Merländer zu tun. Ihm gehörte der große, schwarze Firmenwagen, mit dem er sich auch privat gerne durch die Gegend fahren ließ. Gemeinsam mit seinem Chauffeur und einem Freund unternahm er sogar eine Italienreise, was damals noch recht ungewöhnlich war. Sonst lagen die privaten Ziele näher: der Tennisverein, in dem der Jude Richard Merländer zwar nicht spielen, aber immerhin zusehen durfte oder die Clubs und Bars in Köln und Düsseldorf, wo er Freunde traf und Billard spielte.

Andere Sachen waren mehr für den Maler wichtig. Immer wieder hat Heinrich Campendonk Tiere wie die drei Raubkatzen und den Glücksklee-Vogel gemalt. Auch Clowns kommen sehr häufig in seinen Bildern vor. So oft, dass ein Fachmann auf den Gedanken gekommen ist, dass Heinrich Campendonk in seinen Clowns immer ein wenig auch sich selbst gemalt hat. Wenn das wahr wäre, muss er beim Malen dieses Selbstbildes reichlich schlechte Laune gehabt haben. Der Merländer-Clown sieht jedenfalls nicht so aus, als ob er gerade viel Spaß haben würde. Dabei hat er doch Glöckchen am Kragen und an seiner Samtmütze eine bunte Vogelfeder.

Wenn Sie einen Beweis suchen, dass die Bilder wirklich von Heinrich Campendonk sind, müssen Sie wieder auf die andere Seite sehen. Campendonk versteckte seine Bildunterschrift und das Jahr, in dem das Bild fertig wurde, mitten im Bild. Suchen Sie in dem blauen Feld schräg links unterhalb des Herzens auf der oberen Begrenzungslinie eines schwarz-getupften Abschnittes. In dunkelrot steht da „C. 25“. Zugegeben, das ist schwer zu erkennen, aber es hilft, wenn man den Kopf etwas bewegt und verschiedene Bildwinkel ausprobiert. Campendonks Art und Weise zu malen nennen die Fachleute expressionistisch, die Kunstrichtung Expressionismus. Modern wurde der Expressionismus vor gut 100 Jahren. Viele junge Künstler, auch Dichter und Musiker, suchten damals nach neuen Wegen die gewaltigen Veränderungen, die um sie herum stattfanden, zu verarbeiten.

Vieles, was vorher Kunstmaler gemacht hatten, wurde plötzlich durch die Fotografie besser erledigt. Die Maler suchten neue Möglichkeiten. Heraus kamen wilde Formen und grelle Farben mit denen sie ihre Mitbürger erschreckten. Das Wort „Expression“ heißt auf Deutsch Ausdruck. Die expressionistischen Maler wollten also etwas ausdrücken. Etwas, was in ihnen steckt oder in den Menschen, Tieren und Gegenständen, die sie malten. Die Farben mussten für die Expressionisten nicht mehr so sein, wie sie in der Natur sind, die Formen genauso wenig. Eine orangefarbene Katze kann Wildheit ausdrücken, eine grüne Kugel für einen ganzen Baum stehen. Gerne nahmen die Expressionisten auch Anregungen aus afrikanischen oder asiatischen Kulturen auf. Die europäischen Künstler sahen in fremden Holz- oder Metallbildern eine Ausdruckskraft, die sie gerne auch gehabt hätten.

Die Wandbilder lassen davon etwas ahnen, besonders wenn Sie sich die Katzen etwas näher ansehen. Wer hat je so seltsame Tiere gesehen? So komische Streifen und Tupfen und Zähnchen dicht und spitz wie auf einem Sägeblatt? Ganz ähnlich stellen die Dogon aus Afrika die von ihnen verehrten Leoparden dar. Gesehen hat Heinrich Campendonk diese Vorbilder bestimmt nicht in Krefeld, sondern in München, als er mit Malerfreunden in der Nähe der Stadt wohnte oder in Berlin, wo er einen Kunsthändler besuchte, der Campendonks Bilder ausstellte und verkaufte.

Die grobe Malweise und die Vorbilder in der so genannten primitiven Kunst führten dazu, dass viele Menschen, den Expressionismus als hässlich ablehnten. Die Nationalsozialisten erfanden einen besonderen Grund, diese Kunst zu hassen. Expressionismus galt ihnen wegen seiner fremden Einflüsse als undeutsch, als nicht von deutscher Art. Sie sagten entartet und meinten verbieten und zerstören. Auch Heinrich Campendonk wurde von den Nationalsozialisten verfolgt, weil er die falschen Bilder malte. 1933 / 1934 verlor er seine Stelle als Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf. Er floh in die Niederlande. In Amsterdam erfuhr er, dass seine Bilder aus den Museen entfernt wurden. Nach dem Krieg konnte er nur noch feststellen, dass große Teile seines Werkes vernichtet oder verschollen waren.

Zu den verschollenen Bildern gehörten die Wandbilder in der Villa Merländer, obwohl sich das Haus ja nicht vom Fleck bewegt hatte und auch nicht zerstört worden war. Es war nur so, dass sie irgendwann übertapeziert worden sind und nach dem Auszug und Tod Richard Merländers vergessen wurden.

Erst als 1989 eine Campendonk-Ausstellung vorbereitet wurde, suchte das Kaiser Wilhelm Museum gezielt nach den Krefelder Wandbildern. Nach mehreren Versuchen, wurden sie gefunden. Es dauerte noch einige Zeit, bis sie freigelegt und restauriert waren. Seit gut 10 Jahren können sie aber zumindest gelegentlich besichtigt werden. Zum Beispiel von Ihnen.

Sprecherin: Dr. Ingrid Schupetta
Autorin: Dr. Ingrid Schupetta
Dieser Text darf zu privaten Zwecken gerne kopiert werden. Zur Veröffentlichung an anderer Stelle ist das Einverständnis der Autorin einzuholen.

Biografie Heinrich Campendonk

Heinrich Campendonk wurde 1889 in Krefeld geboren. Sein Vater war Kaufmann, die Mutter Hausfrau. Die Familie wohnte an der Kronprinzenstraße, heute Philadelphiastraße. Heinrich, das einzige Kind, entwickelte früh ein ausgeprägtes Interesse am Zeichnen und Malen. Nur widerstrebend erlaubten die Eltern, dass der begabte Sohn die neu eingerichtete „Handwerker- und Kunstgewerbeschule zu Crefeld“ besuchte. Dort fand er in seinem Lehrer Johan Thorn Prikker einen Freund und Förderer.

1911 zog Heinrich Campendonk nach Bayern. Er folgte einer Einladung von Wassily Kandinsky. Kandinsky hatte Campendonks Talent erkannt. Er machte dem jungen Mann das Angebot, sich der Gruppe „Der blaue Reiter“ anzuschließen. Die folgenden Jahre in München und Sindelsdorf waren eine sehr schöpferische Zeit für Heinrich Campendonk. Die international zusammengesetzte Gruppe fiel allerdings schon 1914 auseinander. Der erste Weltkrieg machte sie zu Kriegsgegnern.

Heinrich Campendonk litt schon in jungen Jahren an Rheuma. Deswegen war er nicht tauglich für den Kriegsdienst. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wollte er schließlich ins Rheinland zurückkehren. Der Kunstmäzen Paul Multhaupt stellte Heinrich Campendonk ein extra für ihn gebautes Haus in Krefeld zur Verfügung. So unterstützt konnte der Maler für sich und seine kleine Familie — Frau Adda, Tochter Gerda und Sohn Herbert — den restlichen Lebensunterhalt verdienen. Zu den damals in Krefeld entstandenen Arbeiten gehören zum Beispiel auch die Wand- und Deckengemälde und die Bemalung der Arbeitszimmermöbel des Seidenhändlers Richard Merländer.

Die materielle Situation besserte sich 1926, als Heinrich Campendonk Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf wurde. Er übernahm die Meisterklasse für Wandmalerei, Glasmalerei, Mosaik und Gobelinweberei. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde Heinrich Campendonk aus politischen Gründen zunächst beurlaubt, 1934 aus dem Staatsdienst entlassen.

Er ging nach Belgien, später in die Niederlande, ins Exil. 1935 berief man ihn dort als Professor an die Reichsakademie in Amsterdam. Seine Werke wurden unterdessen in Deutschland als unerwünscht eingestuft und aus den öffentlichen Sammlungen entfernt. Mindestens ein Bild wurde in der berüchtigten Wanderausstellung „Entartete Kunst“ bloßgestellt.

Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die Niederlande konnte Heinrich Campendonk relativ unbehelligt weiterarbeiten. Seine Gesundheit nahm allerdings Schaden, als er zum nächtlichen Wachtdienst der „Deutschen Schutztruppe“ eingezogen wurde. Der doppelten Belastung durch Beruf und Dienst war Heinrich Campendonk nicht gewachsen. Die letzten Monate des Krieges verbrachte er im Versteck.

Als der Krieg zu Ende war, fasste Heinrich Campendonk neuen Mut. Schon im Winter 1945 wurden seine Bilder wieder im Kunstmuseum seiner Heimatstadt Krefeld gezeigt.

Neue Werke entstanden, zum Beispiel Entwürfe für ein Nordfenster des Kölner Doms. Es gab konkrete Verhandlungen, Heinrich Campendonk wieder an den Niederrhein zu holen. Die Gespräche scheiterten — zu hoch waren die bürokratischen Hindernisse für den niederländischen Staatsbürger, zu tief das Misstrauen des häufig Enttäuschten, nochmals Entbehrungen auf sich nehmen zu müssen. Indessen verschlimmerte sich sein Rheuma. Die Schmerzen setzten seiner Kreativität zunehmend engere Grenzen.

Am 9. Mai 1957 starb der Künstler in Amsterdam. Dort ist er auch begraben. Heute zählt Heinrich Campendonk zu den wenigen deutschen Expressionisten mit internationaler Anerkennung. Seinen Werken kann man in allen Kunstmuseen der Welt begegnen.

Sprecherin: Dr. Ingrid Schupetta
Autorin: Dr. Ingrid Schupetta
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Villa Merländer e.V.
Mittwochs
von 9:00 bis 12:00 Uhr

sowie jeden 4. Sonntag im Monat von 14.00 bis 17.00 Uhr

Gruppen nach Vereinbarung!
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln:Von der Straßenbahnhaltestelle Moltkestraße (Linien 042 und 043) sind es etwa 10 Minuten Fußweg.