Hintergrundbild: Sammlung NS-Dok; Illustration: Peter Schmitz

Weiterführendes zu Kapitel 2

NS-Organisationen

Die Nationalsozialistische Arbeiterpartei (NSDAP) versuchte das Leben aller Menschen in Deutschland zu bestimmen. Dafür gab es viele Organisationen; für jedes Alter und für viele Berufe gab es eigene Gruppen.

Viele Organisationen hatten Uniformen oder Symbole. So konnte jeder schnell erkennen, wer Mitglied in welcher Organisation ist. Hier sollte gezeigt werden, wer dazu gehört und wer nicht. Es war also sowohl ein Symbol der Zugehörigkeit, als auch des Ausgrenzens.

In manchen Organisationen war die Mitgliedschaft Pflicht. Bei anderen galt man als Außenseiter:in, wenn man nicht mitmachte. Viele Menschen sind freiwillig NS-Organisationen beigetreten.

Nicht alle durften bei den NS-Organisationen Mitglied werden. Menschen, die für die Nationalsozialisten Juden oder Sinti und Roma waren, wurden ausgeschlossen.

1945 haben die Alliierten alle NS-Organisationen verboten.

 

Deutsche Jungvolk (DJ) und Jungmädelbund (JM)

Das Deutsche Jungvolk war eine Jugendorganisation der Hitlerjugend. Jungen zwischen 10 und 14 Jahren sollten der Organisation beitreten. Für 10 bis 14-jährigen Mädchen wurde der Jungmädelbund eingeführt, für Jungs im selben Alter war das Jungvolk vorgesehen. Mit 14 Jahren wechselten Kinder zur Hiterljugend bzw. zum Bund Deutscher Mädel.

Beide Organisationen hatten zum Ziel, die Jugend im Sinne des Nationalsozialismus massiv psychisch zu beeinflussen. Der freie Wille sollte vollkommen unterdrückt werden. Auch die vormilitärische Ausbildung stand im Vordergrund – jedoch nur für die Jungen.

 

Hitlerjugend (HJ) und Bund deutscher Mädel (BDM)

Die Hitlerjugend und der Bund deutscher Mädel waren NS-Organisationen für Jugendliche. Beide waren für Kinder ab 14 Jahren vorgesehen. Ab Dezember 1936 war die Mitgliedschaft Pflicht. Schon davor galt man als Außenseiter, wenn man nicht mitmachte.

Die Jugend sollte im Sinne der NS-Ideologie geprägt werden und als Mittel zur „Herrschaftssicherung“ dienen. Im Oktober 1945 wurden die HJ und BDM gemeinsam mit der NSDAP und deren Gliederungen aufgelöst und verboten.

 

Sturmabteilung (SA)

Die SA war die inoffizielle Kampforganisation der NSDAP in der Weimarer Republik und der frühen NS-Zeit. Sie spielte eine entscheidende Rolle beim Aufstieg der NSDAP, indem sie Versammlungen oder Veranstaltungen von politischen Gegner:innen massiv störte. Im Zuge der Machtübernahme 1933 setzte die Organisation vermehrt aggressive Propaganda und körperliche Gewalt ein.

In der frühen NS-Zeit waren SA-Männer auch „Hilfspolizisten“. Ab Mitte 1934 verlor die SA stark an Bedeutung. Verschiedene Gruppen innerhalb der NSDAP kämpften um die Macht. Die SA verlor und ihre Anführer wurden ermordet. Die Nazis nannten das den „Röhm-Putsch“.

 

Schutzstaffel (SS)

Die SS wurde 1925 als Personenschutz für Adolf Hitler und andere wichtige Parteianführer gegründet. Der „Führer der SS“ war Heinrich Himmler. Die SS entwickelte sich zur wichtigsten Stütze der Herrschaft der NSDAP. Sie übernahm die gesamte Polizei. Daraus wurden die Geheime Staatspolizei (Gestapo) und der Sicherheitsdienst (SD) gebildet. Die SS war außerdem am Aufbau von Konzentrationslagern beteiligt. Sie sah sich selbst als Eliteorganisation der Nazis.

 

Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund (NSDStB)

Der NSDStB wurde 1926 gegründet. Er war die Organisation der NSDAP für Studenten. Seine Aufgabe war es Studenten zu Nazis zu machen und die Weltanschauung der Nazis an Universitäten zu verbreiten. Seine Mitglieder wohnten in „Kameradschaftshäusern“. Ab 1930 stattete der NSDStB seine Mitglieder mit braunen Hemden und Hakenkreuzfahne aus. Frauen waren in der Organisation unerwünscht. Ab 1933 schränkte die NSDAP die Mitgliedschaft von Frauen an Universitäten auch massiv ein. Auch der NSDStB wurde 1945 von den Alliierten verboten.

Bild: Stadtarchiv Krefeld, Neg. Nr. 10494_12

Allgemeine Links zur politischen Bildung

Hier haben wir einige Links zur politischen Bildung zusammengestellt. Sie richten sich eher an Eltern und Lehrer:innen.

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